Geschenkte Erinnerungen
Ursula Hähner
Erinnerungen bestehen aus individuellen, gesellschaftlichen und kulturellen Bildern oder Filmsequenzen. Wir interpretieren und bewerten sie anhand von Erfahrungen sowie Persönlichkeit. Wir tragen sie in uns. Alle beeinflussen unsere Identität.
Für mich bestehen Erinnerungen aus sich überlappenden, überlagernden Schichten, deren Ränder mal klar umrissen, mal ausgefranst sind. Sinneswahrnehmungen, Gefühle, Atmosphäre, Orte, beteiligte Personen, Gegenstände und weitere Details formen und gestalten diese Schichten. Unsere Erinnerungen können wir teilen oder verbergen. Teilen heißt, dass gespeicherte Situationen und Geschichten in einem bestimmten Rahmen gezeigt, kombiniert, ausgeschmückt werden, verbergen, dass bewusst Elemente davon verschwiegen werden. Mit der Zeit können Erinnerungen ihre Konsistenz, wie beispielsweise Dichte, Struktur, Farben oder Interpretation, verändern.
Für dieses Artefakt hat mich Schiefer inspiriert. Struktur, Aufbau und Bestandteile wurden bei der Erstellung der Erinnerungselemente berücksichtigt. Darüber hinaus sind spezifische, im Dachdeckerhandwerk verwendet Formen von Schieferplatten in den Rahmen sowie einzelne Objekte eingeflossen. Meine Arbeit interpretiert Erinnerungen und deren Darbietung. In Schichten aufgebaute Elemente, Komposit unterschiedlicher Materialien, wie verschiedene Zellstoffe, Metall und Pigmente, deren Konsistenz sich durch ihren Gebrauch verändert, zeigen die Vielfalt von Erinnerungen. Der Rahmen aus versilbertem Messing bietet mit dem weichen, schwarzen Lederband die Peripherie für ihre qualitative Präsentation.
Projekt: To Carry
Sommersemester 23
Geschenkte Erinnerungen
Messing versilbert, Zellstoffe, Leder, Kupfer, Silber, Pigmente.
Für mich bestehen Erinnerungen aus sich überlappenden, überlagernden Schichten, deren Ränder mal klar umrissen, mal ausgefranst sind.
