Egosum
Anna Hübner
Fehlkommunikation ist ein Problem, welches Menschen im sozialen Kontext immer treffen kann, doch insbesondere Menschen, welche sich auf dem autistischen Spektrum befinden, müssen sich damit täglich auf die eine oder andere Art auseinandersetzen. Viele haben mit dem sozialen Anschluss und der daraus folgenden Konsequenz der Fehlkommunikation zu kämpfen.
Dadurch ist mir als Künstlerin auf dem Spektrum aufgefallen, dass es mir leichter fällt, durch die Gestaltung von Objekten zu kommunizieren als mit Worten. Durch mein Projekt „Egosum“ will ich diesen sozialen Konflikt in den Vordergrund bringen und so vor allem weiblich gelesene Autist*innen repräsentieren. Unsere Art zu Sein wird oft mit Schüchternheit oder sozialer Angst gleichgesetzt, wodurch unsere Probleme nicht selten beiseite geschoben werden. „Egosum“ stellt durch zwei handgestickte Illustrationen dieses spezielle Erlebnis dar. Sei es in der Kommunikation als auch dem körperlichen Ausdruck von Gefühlen und Gedanken. Diese Erfahrungen finden in meiner Arbeit eine Übersetzung in Material und Form. Eingefasst werden die Illustrationen in einem Rahmen aus Messing. Das feste Metall steht für Sicherheit und Halt - Aspekte, welche viele Neurodiverse im Alltag suchen. Die Anhänger sind durch einen organischen Holzrahmen miteinander verbunden. Das warme Gefühl des Holzes gleicht so die Kälte des Metalls aus und sorgt für einen angenehmeren Tragekomfort. Die Form des Schmuckstücks ist angelehnt an die Form meiner geräuschdämpfenden Kopfhörer. Diese Kopfhörer regulieren meine innerliche Unruhe und bewahren mich oft davor, in Situation zu geraten, welche das Potenzial haben, mich überstimulieren zu können.
Projekt: The Social Body
Sommersemester 2023
Egosum
Messing, Textil, Holz.
Dadurch ist mir als Künstlerin auf dem Spektrum aufgefallen, dass es mir leichter fällt durch die Gestaltung von Objekten zu kommunizieren als mit Worten.