In meinen Objekten beschäftige ich mit der Leitfrage was mich als Individuum formt und welchen Einfluss meine Erinnerungen und Erfahrungen auf mein Wesen haben. In diesem Prozess klappe ich einen wesentlichen Teil meiner Entwicklung auf, die Zeit als Kind und Jugendliche.
Was habe ich erlebt, welche Orte haben mich begleitet?
Wenn ich mir diese Frage stelle, kommt mir immer ein magischer Ort in den Sinn. Es ist mein Kinderzimmer. Ein energiegeladener Ort, der mich in meiner Kreativität förderte und mich für Stunden fesselte. Alles, was von diesem übrig geblieben ist, liegt in Kisten.
Auf der Suche nach Erinnerungen fand ich in ihnen verschiedene Materialien, unter anderem Specksteine. Sechs Steine an der Zahl. Einer von meinem kindlichen Ich bereits bearbeitet und fertig gestellt und fünf weitere unbearbeitet. Um diesen ersten Stein bildet sich meine weitere Arbeit. In jedem Stein thematisiere ich eine Person, einen Ort oder ein Gefühl was mich und meine Kindheit auf eine bestimmte Art prägte. Ein Lebensabschnitt zusammengefasst und gebunden in Objekten.
Durch diese Aufarbeitung gebe ich vielleicht schon verblasste Erinnerungen ein Wesen, eine Gestalt. Zu späteren Zeitpunkten kann ich mich durch das Hervorholen, mit Erinnerungen oder Gefühlen bewusst auseinandersetzen. Durch das Auslagern dieser Emotionen schaffe ich mir, in meinem Kopf, neuen Platz und ein Bewusstsein für das Erlebte.
Projekt: The Social Body
Sommersemester 23
Wurzeln
Specksteine, Seidengarn.
Ein Lebensabschnitt zusammengefasst und gebunden in Objekten.