Nicht mehr als eine Berührung
Catharina Mohr
Als Kind brauchte ich immer etwas in meiner Umgebung, was ich halten und berühren kann. Als Baby waren es die Brüste meiner Mutter, als Kleinkind, als ich im Arm gehalten wurde, waren es die Ohrläppchen und als ich schließlich an der Hand lief, war es die Stelle zwischen Zeigefinger und Daumen.
Diese Berührungen waren unterbewusst, sie gaben mir Sicherheit und Nähe.
Mein Objekt will nicht viel mehr als berührt werden, es lebt durch das haptische Spiel. Die einzelnen Glieder erinnern an Finger und wenn sie in Kommunikation mit dem Körper treten, schaffen sie es, dass eine gegenseitige Berührung entsteht. Genau wie das Berühren meiner Mutter als Kind gibt auch mir das Objekt Sicherheit, es wickelt mich ein und beschützt mich. Es ist mehr wie ein intrinsisches Bedürfnis, etwas zu berühren, in den Händen und am Körper zu tragen, eine unterbewusste Geste, die man nicht durch ein aktives Handeln anregt. Eine Stimulation von Nerven und Geist, der keine aktiven Ressourcen zieht.
Ich bin mit diesem Objekt in einem stetigen Austausch. So kehre ich immer wieder zurück und lass es Stück für Stück wachsen und sich nähren.
Projekt: To Carry
Sommersemester 23
Nicht mehr als eine Berührung
Strickschlauch, Garn, Watte.
Diese Berührungen waren unterbewusst, sie gaben mir Sicherheit und Nähe.