Courage / Anger for Freedom
Gabriele Semmelroggen
Die Auseinandersetzung mit meiner Arbeit war eine große Herausforderung, die mir half, die vielen Gedanken in meinem Kopf zu ordnen. Ich war einmal Kriminalbeamtin. Diese Rolle entwich, eher ungewollt, nach und nach aus meinem Leben. Ich empfinde Brüche und ungefüllte Löcher und Wut.
Wut über die Ungerechtigkeiten und Ungleichheit in unserer Gesellschaft, ebenso den Wunsch nach Freiheit und danach, dass Frauen endlich sichtbarer werden. Denn ich bin auch Frau, Mutter, Tochter, Enkelin und Ehefrau.
Die gestickten Bilder sind Abbildungen von Zeichnungen, die ich mit geschlossenen Augen nach einem sehr emotionalen Telefongespräch fertigte. Beim Zeichnen verspürte ich zunächst Resignation und Traurigkeit, dann auch konstruktives Denken und Zuversicht mit Blick in die Zukunft. Die Bilder halten diesen Prozess fest. Gleichzeitig beinhalten sie Geschichte und Erinnerungen, denn ich habe sie mit Garnresten, die von Arbeiten meiner beiden Töchter übriggeblieben sind, auf gefärbtem Bettlakenstoff meiner Oma gefertigt. Die Rahmen bewahren diese Erinnerungen und alle Gedanken, die in den Arbeitsprozess einflossen und können sie am Körper präsentieren. Die vielen Gefühle, Gedanken und Erinnerungen haben – für mich überraschend – über das Sticken einen möglichen Ausdruck gefunden.
Projekt: Meet your Universe
Wintersemester 21/22
Courage / Anger for Freedom
Gefärbte Baumwolle, Wollreste, Messing, Silber.
Die gestickten Bilder sind Abbildungen von Zeichnungen, die ich mit geschlossenen Augen nach einem sehr emotionalen Telefongespräch fertigte.
Weitere Arbeiten
von Gabriele Semmelroggen