The Empathy of Objects
Semesterprojekt
„Wer Objekte nur als Akteure versteht, der vergisst, dass ein Ding nicht existiert, weil es handelt, sondern handelt, weil es existiert. Objekte sind schlafende Riesen, die sich ihre Kräfte aufbewahren, statt ihre gesamte Energie auf einmal zu entfesseln.“
Ins Deutsche übersetzte Zitat aus dem Buch Immaterialismus zum Kontext der Objektorientierten Ontologie von Graham Harman aus dem Jahr 2021.
Die Handlungskraft, der Wirkungsgehalt, der Eigensinn von Materie und Dingen, der Umgang mit Ressourcen, die Intraaktivität und Performativität von Objekten sind Stichworte der Auseinandersetzung um den neuen Materialismus bzw. der Materialismen.
Der „New Materialism“ (Donna Haraway, Karen Barrad, Jane Bennett, u.a.) bestimmt die zeitgenössischen Debatten. Hier werden Ansätze der Kulturtheorie, Wissenschaftstheorie, Philosophie, Soziologie, Kunstwissenschaften, des Feminismus und unterschiedliche künstlerische Praktiken miteinander verschränkt.
Wintersemester 23/24
Ausstellungsinformationen
24.03.–22.05.2024
Lage Markt 3
6511 VK Nijmegen
The Netherlands
Mitwirkende
Kuration: Prof:in Melanie Isverding, Anne Sophie Ruth Schneider, Tobias Behley. Fotos: Lara Köhler. Grafik: Johanna Schäfers.
Einzelarbeiten
The Empathy of Objects
Anhedonia
Imbedded
Plis de ballet
Five Bowls to Share Salt
Trockene Tränen aus dem Lacrimarium
Manifestationen
Places in Charchoal
Die Reise eines Samens
Sandhyà - Dämmerungsandacht
Morphic Realities
Cars
The Voice of the Horses
Alone
All the Eyes can catch
Klangeisen
Ohnmacht
Sangre de mi Sangre
Material ist selten universell zu verstehen, die Verknüpfung von sozialen, individuellen und kulturellen Bedeutungseinbettungen fließt in die Anwendung und Interpretation ein.
Perspektiven
Wir haben uns in diesem Projektseminar mit dem Titel „The Empathy of Objects“ diese und weitere Perspektiven angeschaut, um spezifisch auf die Akteur-Erzähl-Aktivität von Material, auch in Objekten einzugehen. Befragungen im gestaltend-künstlerischen Prozess gingen einher mit einem differenzierten Blick in Kodierungen, Konnotationen und semantisch-zeichenhafte sozio-kulturelle oder individuell zugewiesene Attributionen von Materialitäten.
Ein sowohl vorausschauendes als auch intuitives Verständnis von Bedeutung, Kontext und Beziehung zwischen Material und Form ist bei Materialverwandlungen grundlegend. Material ist selten universell zu verstehen, die Verknüpfung von sozialen, individuellen und kulturellen Bedeutungseinbettungen fließt in die Anwendung und Interpretation ein. Hier wurde Material in seiner semantischen Erzählfähigkeit als Ressource, Bildträger und Kommunikator sehr persönlich bearbeitet und zu eigenständigen Objekten geführt. Es sind soziokulturelle Objekte entstanden, die ihren Eigensinn bewahren, als Akteure auf den Menschen einwirken und durch ihre Intraaktivität, Performativität und Integrität existieren.